Die Toastmasterei bietet eine unvergleichliche Plattform zur persönlichen Weiterentwicklung. Seit meinem Einstieg 2022 habe ich gelernt, dass diese Reise stark von intrinsischer Motivation geprägt ist. Aufgaben, die ich übernommen habe, wie die Organisation von Redewettbewerben oder die Übernahme von Club-Officer-Positionen, haben mich nicht nur gefordert, sondern auch mein Verständnis für Zusammenarbeit und Eigeninitiative erweitert. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, diese Motivation auch bei anderen zu fördern.
Die Herausforderungen des Area-Direktorats
Als Area-Direktorin habe ich die Erfahrung gemacht, dass nicht jede:r bereit ist, mehr Verantwortung zu übernehmen. Dies ist keine Kritik, sondern eine Beobachtung: Viele haben schlichtweg andere Prioritäten. Dennoch frustriert es manchmal, dass potenzielle Nachfolger:innen sich durch meine eigene Aktivität und Geschwindigkeit eingeschüchtert fühlen. Dabei geht es nicht darum, mich zu kopieren, sondern den eigenen Weg zu finden.
Es ist meine Aufgabe, die Clubs zu unterstützen und zu motivieren, doch am Ende entscheidet jeder Club selbst, welchen Weg er geht. Diese Autonomie ist essenziell, bedeutet aber auch, dass ich Grenzen akzeptieren muss. Die Clubs sind keine Entitäten, die ich steuern kann, sondern eigenständige Gruppen mit individuellen Dynamiken. Meine Rolle besteht darin, Hilfe anzubieten – ob sie angenommen wird oder nicht, liegt nicht in meiner Macht.
Macht und Einfluss der Clubs
Ein oft unterschätzter Aspekt ist die Möglichkeit der Clubs, sich auf höherer Ebene aktiv einzubringen. Im Distriktparlament, das zweimal im Jahr tagt, können sie ihre Stimme nutzen, um Entscheidungen zu beeinflussen, die die gesamte Toastmasterei betreffen. Es ist bedauerlich, wie wenige Clubs diese Chance ergreifen. Oft höre ich, „Die da oben machen doch, was sie wollen.“ Doch das stimmt nicht. Die Abstimmungen im Distriktparlament sind verbindlich, und die Mehrheit entscheidet. Wenn jedoch viele Club-Vertretungen fernbleiben, werden wichtige Entscheidungen von einer kleinen Gruppe getroffen.
Die Teilnahme an diesen Sitzungen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verantwortung. Wer von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch macht, hat kaum das Recht, über Ergebnisse zu klagen. Ich wünsche mir, dass mehr Club-Offizier:innen die Relevanz dieser Gremienarbeit erkennen und sich aktiv beteiligen. Denn nur durch aktives Mitgestalten können sie sicherstellen, dass ihre Interessen auf Distriktebene gehört werden.
Der Wert von Nachhaltigkeit und Eigenständigkeit
Nachhaltigkeit in der Toastmasterei bedeutet nicht immer Wachstum. Ein Club, der konstant eine Mitgliederzahl von 20 bis 30 hält, ist erfolgreich. Diese Stabilität zeigt, dass die Mitgliederbasis trotz Fluktuation erhalten bleibt – ein Zeichen von Beständigkeit und guter Führung.
Gleichzeitig ist es wichtig, die Eigenverantwortung der Clubs zu respektieren. Als Area-Direktorin kann ich unterstützen, informieren und motivieren, doch die Entscheidungen und die Umsetzung liegen bei den Clubs selbst. Wenn ein Club Schwierigkeiten hat und meine Hilfe ablehnt, respektiere ich das, auch wenn es schmerzt. Ein Club ist für sein eigenes Überleben verantwortlich, und nicht jeder Club wird langfristig bestehen.
Persönliches Fazit
Ich habe gelernt, mit Rückschlägen und Widerständen umzugehen. Nicht jede Idee wird angenommen, und nicht jede Einladung zur Beteiligung wird beantwortet. Doch ich bleibe optimistisch. Die Toastmasterei bietet eine Plattform, die nicht nur rhetorische, sondern auch organisatorische Fähigkeiten fördert. Ich bin stolz darauf, Teil dieses Netzwerks zu sein, und freue mich darauf, meine Reise als Division-Direktorin fortzusetzen. Falls ich gewählt werden sollte.
Meine Hoffnung ist, dass mehr Mitglieder die Chancen erkennen, die über ihre Clubgrenzen hinaus existieren. Die Toastmasterei ist mehr als Reden und Wettbewerbe – sie ist eine Gemeinschaft, die von Engagement, Verantwortung und dem Willen zur Mitgestaltung lebt.
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