Prolog – Die Sprache der Gegensätze
An der Schwelle zwischen Licht und Schatten begegnen sich zwei Kräfte: Hoffnung und Angst, Stärke und Zweifel, Wachstum und Stillstand. Diese Gegensätze prägen nicht nur die Natur – sie spiegeln auch den inneren Weg, den ich als trans Frau gehe.
Es gibt Orte, die wir nicht in geografischen Karten finden. Sie liegen zwischen Begriffen, zwischen Identitäten, zwischen dem, was die Welt über uns sagt – und dem, was wir tief in uns wissen. Genau dort beginnt mein Weg: in einem Zwischenraum, der zugleich fragil und unzerstörbar ist.
Wenn ich heute über Selbstakzeptanz schreibe, dann nicht als fertiges Ideal. Sondern als etwas, das ich mir Stück für Stück erarbeite – durch Begegnungen, Tränen, Umwege, Mutproben. Selbstakzeptanz fühlt sich für mich nicht wie ein Ziel an, sondern wie ein Zuhause, das ich mir jeden Tag neu baue.
Licht und Schatten: Innere Landschaften einer trans Frau
Mein Leben ist wie ein Mosaik aus Kontrasten. Auf der einen Seite steht das Licht: Momente des inneren Friedens, des Stolzes, des kraftvollen Ankommens in mir selbst. Auf der anderen Seite der Schatten: Zweifel, Zurückweisungen, schmerzhafte Erinnerungen.
Licht bedeutet für mich nicht makelloses Glück. Es bedeutet Sichtbarkeit. Es bedeutet, mich im Spiegel zu sehen und anzuerkennen: Ja, das bin ich. Und ich darf hier sein. Es bedeutet, mir selbst in liebevoller Ehrlichkeit zu begegnen, ohne mich zu zensieren oder zu überhöhen.
Schatten hingegen bedeutet nicht automatisch Dunkelheit im negativen Sinn. Er erinnert mich daran, wo ich herkomme. An Nächte, in denen ich mein Gesicht im Kissen vergraben habe, weil ich nicht wusste, wie ich in dieser Welt einen Platz finden soll. An Momente, in denen ich meine Stimme nicht erkannt habe – oder sie nicht hören wollte.
Aber weißt du was? Ohne Schatten kein Licht. Beide sind notwendig, um Tiefe zu erzeugen – und Tiefe ist für mich das Gegenteil von Oberflächlichkeit. Sie ist Ausdruck von Leben, von Wahrhaftigkeit, von Identität.
Die vielen Gesichter der Selbstakzeptanz
Der Begriff Selbstakzeptanz ist in vielen Kontexten zu hören – in Psychologie-Blogs, auf spirituellen Retreats, in Achtsamkeitskursen. Und doch bleibt er oft abstrakt. Für mich ist Selbstakzeptanz nicht nur ein mentaler Zustand, sondern ein körperlicher, emotionaler und energetischer Prozess.
Selbstakzeptanz ist für mich:
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wenn ich meine eigene Unsicherheit aushalten kann, ohne mich dafür zu verurteilen.
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wenn ich mir Fehler erlaube – und sie als Teil meines Wachsens verstehe.
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wenn ich in mir selbst atme, auch wenn draußen Gegenwind herrscht.
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wenn ich meine Widersprüche liebe, ohne sie auflösen zu müssen.
Gerade als trans Frau wird mir oft suggeriert, ich müsse irgendwann „fertig“ sein. Fertig transitioniert, gesellschaftlich angepasst, sicher im Auftreten. Aber Selbstakzeptanz widerspricht dieser Erwartung. Sie sagt: Du darfst unvollständig sein. Du darfst dich verändern. Du darfst du selbst sein – heute anders als morgen.
Ich habe aufgehört, mich an einem Idealbild zu messen, das nie für mich gedacht war. Stattdessen lerne ich, mich mit liebevoller Radikalität in meiner Prozesshaftigkeit zu sehen. Selbstakzeptanz ist nicht die Abwesenheit von Schmerz. Sie ist die Entscheidung, mich nicht vom Schmerz beherrschen zu lassen.
Der Körper als politischer Ort
Wenn du als trans Frau lebst, ist dein Körper nie nur dein Körper. Er wird kommentiert, analysiert, bewertet. Du wirst gefragt: „Hast du schon…?“ – als ginge es um ein Projekt, das irgendwann abgeschlossen sein müsste.
Ich habe lange geglaubt, mein Körper müsse erst „fertig“ sein, damit ich ihn lieben darf. Dass ich erst nach einer geschlechtsangleichenden Operation wirklich „zählen“ würde. Heute weiß ich: Diese Vorstellung ist nicht meine. Sie stammt aus einer Gesellschaft, die körperliche Normen über persönliches Empfinden stellt.
Mein Körper ist ein Ort des Wandels. Aber er ist vor allem mein Zuhause. Ich darf in ihm ankommen, mit all seinen Narben, Rundungen, Brüchen, Wundern.
Selbstakzeptanz bedeutet für mich, meinen Körper nicht nur äußerlich zu gestalten, sondern innerlich zu bewohnen. Ich bin nicht die Summe medizinischer Maßnahmen. Ich bin nicht mein Pass. Ich bin nicht meine Stimme allein. Ich bin ich – auch inmitten aller Ambivalenz.
Dysphorie und Euphoria: Zwei Seiten einer Wahrheit
Ein Wort, das im Leben vieler trans Menschen immer wieder fällt, ist Dysphorie – also das tiefe Unbehagen mit dem eigenen Körper oder der Geschlechtsrolle, in die man gedrängt wurde.
Dysphorie kann schleichend sein oder überwältigend. Sie kann sich an einem bad hair day entzünden – oder an einem falsch angesprochenen Pronomen. Für mich war sie oft wie ein stummer Begleiter, der sich zwischen mich und mein Spiegelbild schob.
Doch es gibt auch das Gegenteil: Euphoria. Geschlechtsbezogene Euphorie ist dieser magische Moment, in dem alles stimmt. Wenn ich ein Kleid trage und plötzlich nicht mehr „verkleidet“, sondern verkörpert bin. Wenn meine Stimme nicht mehr fremd klingt. Wenn mein Lachen ganz mir gehört.
Diese Euphorie ist kostbar. Sie ist wie ein Lichtstrahl, der durch die Ritzen fällt – und zeigt, wie tief mein Bedürfnis nach Authentizität ist. Selbstakzeptanz heißt für mich, beide Seiten zu halten: den Schmerz der Dysphorie und das Geschenk der Euphoria.
Sprache als Spiegel meiner Selbst
Worte sind nicht nur Werkzeuge. Sie sind Räume, in denen Identität atmen kann – oder erstickt wird. Für mich war es ein bedeutsamer Schritt, mich selbst trans Frau zu nennen. Nicht, weil ich mich auf das Transsein reduziere. Sondern weil ich mich weigere, es zu verschweigen.
Sprache hat Macht. Wenn ich mich selbst benenne, nehme ich diese Macht in die Hand. Ich sage nicht mehr: „Ich bin anders.“ Ich sage: „Ich bin ich – auf meine Weise.“
Das bedeutet auch, Begriffe zu hinterfragen, die von außen kommen. Wenn jemand von „biologischem Geschlecht“ spricht, frage ich: Wessen Biologie meinst du? Wer hat definiert, was „natürlich“ ist?
Ich schreibe, weil Schreiben für mich ein Akt der Selbstermächtigung ist. Weil jedes Wort ein Baustein meiner Identität sein kann – oder ein Ziegel, der mich von mir trennt.
Der Spiegel und das innere Kind
Es gab eine Zeit, da konnte ich mein Spiegelbild nicht ertragen. Nicht, weil ich „nicht hübsch genug“ war. Sondern weil ich mich nicht wiedererkannte. Weil das Bild im Glas nicht zur Stimme in meinem Inneren passte.
In der psychologischen Arbeit habe ich später mein inneres Kind kennengelernt – jenes verletzliche, kluge, staunende Wesen, das in mir weiterlebt. Ein Mädchen, das nie Raum bekam. Eine Stimme, die nie sprechen durfte.
Dieses Kind lebt in mir weiter. Es hat Angst, aber auch Hoffnung. Und immer dann, wenn ich mich im Spiegel anlächele und nicht wegschaue, weiß ich: Ich sehe nicht nur mein erwachsenes Ich. Ich sehe auch dieses Mädchen. Ich halte sie. Ich schütze sie. Ich liebe sie.
Selbstakzeptanz heißt auch, das eigene innere Kind zurückzuholen aus den dunklen Räumen. Ihm zu sagen: „Du bist willkommen. Du bist wertvoll. Du darfst wachsen.“
Zwischen Anpassung und Widerstand
Das Leben als trans Frau ist ein ständiges Aushandeln von Sichtbarkeit und Sicherheit. Wann passe ich mich an? Wann widerspreche ich? Wann gehe ich Kompromisse ein – und wann bleibe ich mir treu?
In vielen Momenten habe ich mich kleiner gemacht, als ich bin. Habe betont neutral gesprochen, habe meine Gestik zurückgenommen, habe geschwiegen, wenn ich lieber geschrien hätte. Aus Angst vor Reaktionen. Aus Sehnsucht nach Zugehörigkeit.
Doch Selbstakzeptanz bedeutet für mich auch Widerstand. Widerstand gegen die Idee, ich müsse „funktionieren“. Widerstand gegen toxische Erwartungen, die mir sagen, wie eine Frau zu sein hat.
Ich darf weich sein und trotzdem stark. Ich darf wütend sein und trotzdem geliebt. Ich darf unbequem sein – und genau dadurch authentisch.
Das soziale Geschlecht: mehr als ein Pronomen
Manche Menschen glauben, dass es bei geschlechtlicher Identität nur um Pronomen oder Namen geht. Aber das soziale Geschlecht ist viel mehr: Es ist die Art, wie ich mich bewege, wie ich angesprochen werde, wie ich gelesen werde – mit all den kulturellen, psychologischen und emotionalen Bedeutungen, die daran hängen.
Wenn ich „sie“ genannt werde, ist das nicht nur ein Wort. Es ist eine Anerkennung. Ein Raum, der mir geöffnet wird. Es ist das Signal: Ich werde gesehen.
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen begreifen, wie viel Heilung in dieser Art der Sichtbarkeit liegt. Nicht nur für trans Menschen, sondern für uns alle. Denn letztlich geht es um ein Menschenrecht: gesehen zu werden, wie man wirklich ist.
Community und Resonanz
Auf meinem Weg zur Selbstakzeptanz war ich nie allein – auch wenn es sich oft so anfühlte. Aber irgendwann begann ich, Stimmen zu finden, die mir ähnelten. Geschichten, die mir Mut machten. Frauen, die nicht perfekt waren, aber präsent. Menschen, die mir nicht nur Tipps gaben, sondern Resonanz schenkten.
Community ist mehr als eine Gruppe. Sie ist ein Raum, in dem ich nicht erklären muss, warum ich weine, wenn mir jemand „Fräulein“ sagt – obwohl ich längst erwachsen bin. Sie ist ein Netz, das mich auffängt, wenn ich falle.
Sie ist auch ein Spiegel: Wenn ich anderen zuhöre, erkenne ich mich. Wenn ich spreche, erkenne ich meine Kraft.
Selbstakzeptanz braucht Resonanz. Sie wächst in Beziehung, nicht im Vakuum.
Der eigene Name als Akt der Rückeroberung
Es gibt kaum etwas Intimeres als den eigenen Namen. Mein Deadname war für viele Jahre eine Art Kette, die mich an eine Rolle band, die ich nicht gewählt hatte.
Der Moment, in dem ich meinen neuen Namen wählte – Sarah – war ein Akt der Selbstbestimmung. Ich erinnere mich an das Zittern in meiner Stimme, als ich ihn zum ersten Mal laut sagte. An das Gefühl, dass etwas heil wurde. Dass ich mir ein Stück Würde zurückholte.
Heute ist Sarah nicht nur mein Name. Sie ist eine Geschichte, eine Haltung, eine Identität. Wenn jemand meinen Namen ausspricht und ihn dabei meint, ist das wie ein Ja zu meinem ganzen Sein.
Spiritualität und Selbstakzeptanz
Für mich ist Selbstakzeptanz nicht nur ein psychologisches, sondern auch ein spirituelles Thema. Nicht im Sinne von Religion – sondern im Sinn einer tiefen Verbindung zu mir selbst, zum Leben, zum Universum.
Ich glaube daran, dass jede*r von uns mit einer inneren Weisheit geboren wird. Einer Stimme, die weiß, was gut für uns ist – selbst wenn wir sie lange überhören.
Wenn ich meditiere oder schreibe, komme ich dieser Stimme näher. Ich höre sie nicht immer deutlich, aber ich spüre, dass sie da ist.
Manchmal frage ich sie: „Was brauchst du?“ Und manchmal antwortet sie: „Nur, dass du bleibst.“
Selbstakzeptanz ist für mich auch ein spiritueller Akt. Ein Anerkennen dessen, dass ich nicht „anders“ bin, sondern einzigartig. Und dass genau darin mein Geschenk liegt.
Das Schreiben als Rückgrat meiner Identität
Ich schreibe nicht nur für andere. Ich schreibe für mich. Für die Sarah, die einmal dachte, sie sei falsch. Für das Mädchen, das nie einen Brief an sich selbst bekam.
Schreiben ist mein Rückgrat. Es ist der Ort, an dem ich keine Kompromisse machen muss. An dem ich meine Wahrheit formen, hinterfragen, würdigen kann.
Wenn ich schreibe, öffne ich Räume – für mich und für dich. Ich hoffe, dass du dich in manchen meiner Sätze wiederfindest. Dass du dich vielleicht getraut fühlst, deine eigene Geschichte neu zu erzählen.
Denn das ist das Schönste am Schreiben: Es heilt nicht nur mich. Es berührt auch dich.
Die Kraft stiller Begegnung
In meinem Gedicht „The Meeting of Light and Shadow“ sprechen Königin und Hexe kein Wort. Ihre Begegnung ist still, aber voller Bedeutung. Diese Form der wortlosen Anerkennung ist etwas, das ich mir auch im Alltag wünsche.
The Meeting of Light and Shadow
Upon the edge where woodland meets the plain,
Two fates entwined, their forms in twilight stand.
The Queen, her gaze as steady as her reign,
With blossoms crowned, the fairest in the land.
From forest’s gloom emerges power untamed,
The Witch, her robes of night and stars adorned.
Each sovereign holds a realm, both unashamed,
Yet neither finds the other’s presence scorned.
Between them silence hums, a fragile thread,
As frost and bloom their solemn pact renew.
No word is spoken, yet so much is said,
Their mirrored strength both ancient and anew.
A fleeting glance, a turn, a quiet vow,
The balance held, no need for battles now.
Oft geht es gar nicht darum, alles erklären zu müssen. Manchmal genügt ein Blick, ein aufrichtiges Nicken, ein Lächeln, das sagt: Ich sehe dich. In einer Welt, in der so viele Begegnungen flüchtig oder bewertend sind, ist das ein Geschenk.
Ich erinnere mich an eine Szene in der Straßenbahn, in der eine ältere Frau mir einfach nur zunickte. Es war keine spektakuläre Geste. Aber in dieser Sekunde fühlte ich mich gesehen. Nicht als trans, nicht als anders, nicht als Etikett – sondern einfach als Mensch.
Öffentliche Räume – private Kämpfe
Öffentliche Räume sind für viele trans Frauen keine neutralen Orte. Jeder Gang zum Amt, jeder neue Arbeitsplatz, jeder Toilettenbesuch kann mit Unsicherheit oder sogar Gefahr verbunden sein.
Selbstakzeptanz ist in diesem Kontext nicht nur ein innerer Prozess, sondern auch eine Form von Selbstschutz. Ich muss mir jeden Tag aufs Neue sagen: Du hast ein Recht, hier zu sein. Du darfst dich zeigen. Du bist nicht falsch.
Diese täglichen Mikro-Erfahrungen prägen unsere Psyche – oft subtil, aber tief. Ich habe gelernt, bewusst Orte aufzusuchen, an denen ich mich sicher und willkommen fühle. Und ich habe gelernt, mir auch selbst ein sicherer Ort zu sein.
Medienbilder und Erwartungen
In der Öffentlichkeit werden trans Frauen oft entweder überhöht oder herabgewürdigt. Wir sind die „tapfere Heldin“ oder die „verwirrte Figur“, die „Tragödie“ oder die „Sensationsstory“. Kaum jemand fragt uns, wie wir selbst unsere Geschichte erzählen würden.
Mediale Repräsentation ist wichtig – aber sie muss divers, authentisch und von uns selbst gestaltet sein.
Ich wünsche mir mehr Geschichten, in denen trans Frauen einfach leben, lieben, zweifeln, wachsen – wie alle anderen auch. Geschichten, die nicht von Sensation leben, sondern von Wahrhaftigkeit.
Und ich wünsche mir, dass wir als Gesellschaft lernen, dass Identität kein PR-Gag, sondern ein zutiefst persönlicher, manchmal schmerzhafter und heilender Prozess ist.
Meine Einladung an dich
Vielleicht trägst auch du Licht und Schatten in dir. Vielleicht kennst du Momente, in denen du dich selbst nicht erkennst. Oder Phasen, in denen du plötzlich ganz bei dir bist – und dich wunderst, wie lange du dich nicht gespürt hast.
Wenn du willst, begleite mich weiter auf diesem Weg. Lass uns gemeinsam den Zwischenraum erkunden – jenen Ort, an dem Widersprüche erlaubt sind. An dem wir atmen, wachsen, ruhen dürfen.
Denn Selbstakzeptanz bedeutet nicht, perfekt zu sein. Sie bedeutet, mit sich selbst im Gespräch zu bleiben. Und dieses Gespräch darf leise sein. Es darf stocken. Es darf zärtlich und wild zugleich sein.
Danke, dass du mich gelesen hast. Vielleicht war etwas in meinen Worten, das auch dich berührt hat. Vielleicht darf dein Licht in diesem Moment ein Stück heller scheinen – im Wissen, dass es auch deinen Schatten kennt.
Abschluss: Was ich heute weiß
Heute weiß ich: Ich bin keine Geschichte über Mut allein. Ich bin keine Projektion. Ich bin keine Heldin wider Willen.
Ich bin eine Frau. Ich bin eine Schreibende. Ich bin ein Mensch auf dem Weg. Und dieser Weg ist geprägt von Licht und Schatten – von Liebe, Verlust, Erkenntnis und Neubeginn.
Es braucht Mut, durch dunkle Täler zu gehen. Und es braucht Demut, das eigene Licht nicht über andere zu stellen. Aber vor allem braucht es Liebe – zu sich selbst, zu den eigenen Wunden, zum Werden.
Glossar
Trans Frau
Eine Frau, die bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugewiesen wurde, sich jedoch als Frau identifiziert und ihr Leben dementsprechend gestaltet. Trans Frauen sind Frauen – unabhängig davon, ob sie medizinische Schritte unternommen haben oder nicht.
Cis Frau
Eine Frau, deren Geschlechtsidentität mit dem bei Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. Der Begriff cis kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „diesseits“ – im Gegensatz zu trans („jenseits“).
Selbstakzeptanz
Der Prozess, sich selbst mit allen Facetten – einschließlich Schwächen, Widersprüchen und Narben – liebevoll anzunehmen. Es bedeutet nicht, alles gut zu finden, sondern sich mit Mitgefühl zu betrachten. Mehr dazu unter:
https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstakzeptanz
Deadname
Der frühere, nicht mehr genutzte Name einer trans Person – meist der bei Geburt gegebene Name. Viele trans Menschen empfinden das Verwenden ihres Deadnames als übergriffig oder verletzend.
Dysphorie (gender dysphoria)
Ein tiefes Unwohlsein oder Leiden, das entsteht, wenn die Geschlechtsidentität nicht mit dem eigenen Körper oder der gesellschaftlich zugewiesenen Geschlechterrolle übereinstimmt.
Mehr Informationen auf:
https://www.transinterqueer.org/infomaterial/was-ist-trans/#dysphorie
Euphoria (gender euphoria)
Das positive Gegenstück zur Dysphorie: ein Gefühl der Freude, Stimmigkeit oder Bestätigung im Zusammenhang mit der eigenen Geschlechtsidentität.
soziales Geschlecht (Gender)
Die gesellschaftlich, kulturell und individuell geprägte Geschlechtsidentität einer Person, im Gegensatz zum biologischen oder körperlichen Geschlecht.
Innere Kind-Arbeit
Ein therapeutischer Ansatz, bei dem frühkindliche Erfahrungen und Bedürfnisse wieder bewusst ins Leben geholt und geheilt werden. Ziel ist es, emotionale Verletzungen aufzuarbeiten und Selbstmitgefühl zu entwickeln.
Community
Gemeinschaften von Menschen, die ähnliche Erfahrungen, Werte oder Identitäten teilen. In queeren und trans Kontexten bietet die Community Schutz, Resonanz, Bestärkung und Austausch.