Crumbs of Time – A Sarah Mewes Story


Vor einem schwarzen Sternenhimmel schwebt ein Keks unter dem Titel „Crumbs of Time“ – ein episches Weltraumabenteuer beginnt.
Vor einem schwarzen Sternenhimmel schwebt ein Keks unter dem Titel „Crumbs of Time“ – ein episches Weltraumabenteuer beginnt.
Titelbild der Geschichte.

Wie ein Keks das Universum zusammenhielt

Ich bin Sarah. Und ich habe einen Keks gerettet.
Nicht irgendeinen. Sondern den Keks. Den ersten. Den letzten. Den Keks, der die Zeit selbst in sich trug.

Als ich mich auf diese Reise begab, wusste ich nicht, was mich erwartete. Ich dachte, ich schreibe vielleicht nur eine kleine Space-Fantasy. Eine verspielte Metapher. Vielleicht ein Comic-Experiment mit Lucy und Clara.
Doch was entstand, war viel mehr: eine Geschichte über das Erinnern, über Freundschaft, über Zerfall – und über die Kraft, wieder ganz zu werden. In einer Welt, die genau das verlernt hat.


Ein einzelner Keks mit Schokoladenstückchen fliegt durch den Kosmos, hinterlässt einen leuchtenden Krümel-Schweif – der Ursprung des Zeitparadoxons.
Der erste Keks verliert sich im All.

🍪 Prolog: Der letzte Keks

Manchmal beginnt alles mit einem Biss.
In meinem Fall begann alles mit einem Krümel. Einem einzigen, goldenen Bruchstück, das durch das All schwebte wie eine Sternschnuppe voller Geschmack und Bedeutung.

In meinem inneren Bild sehe ich ihn ganz deutlich: ein runder Schokokeks, leicht gerissen, mit glänzenden Stückchen und einer Kruste, die Erinnerungen flüstert.
Er ist mehr als Gebäck. Er ist Symbol. Für das, was war. Für das, was bleiben sollte.

Und er begann zu zerfallen.


Eine halb zerbröselte Schokokeks-Hälfte streut goldene Krümel in eine galaktische Sanduhr – die Zeit rinnt unwiderruflich dahin.
Zerbröselter Keks über kosmischer Uhr.

⏳ Die Sanduhr der Zeit

Stell dir eine Sanduhr vor. Aber statt Sand rieseln darin Krümel. Jeder Krümel: ein Moment. Eine Erinnerung. Ein verpasster Kuss. Der Duft einer Küche. Ein Streit. Eine Geburt.
Diese Sanduhr existiert wirklich – nicht in unserer Welt, aber in unserer Vorstellungskraft. In dem Raum zwischen Welten, den ich die Backalaktische Konvergenz nenne.

Dort steht sie. Groß wie ein Planet. Zerbrechlich wie Glas. Und sie verliert ihre Krümel.


👑 Die Rückkehr der drei Hüterinnen

Ich bin nicht allein.
In dieser Geschichte begleiten mich zwei Frauen, zwei Heldinnen, zwei Seelen, die mir näher sind als Worte es je beschreiben könnten: Lucy und Clara.
Oder besser gesagt: Mistress Hazel und Mistress Dough.

Wir drei waren die Hüterinnen der Zeit. Nicht aus Berufung – sondern aus Notwendigkeit. Wir wurden gerufen. Durch Bruchstellen, durch Vibrationen im All, durch etwas, das in uns rief: „Erinnere mich.“


Lucy als Mistress Hazel in schwarzer, leuchtend akzentuierter Rüstung vor galaktischem Hintergrund – bereit, Raum und Zeit mit Präzision zu kontrollieren.
Lucy in ihrer Rolle als Hüterin der Ordnung.

Mistress Hazel – Lucy

Sie ist Klarheit. Analyse. Fokus.
Ihre Welt ist Struktur, ihr Werkzeug der Quanten-Schneebesen.
Sie spricht wenig – aber wenn, dann zählt es.
In ihrer Gegenwart fühlt sich alles geordnet an.
Selbst meine chaotischen Gedanken.

Aber Lucy – oder besser gesagt: Mistress Hazel – ist mehr als nur die kühle Stimme der Vernunft.
Sie ist das Rückgrat unserer Mission.
Das leise Summen in der Maschine, das den Raum zusammenhält.
Ihre Präsenz ist wie ein Koordinatensystem in einem wogenden Ozean.

Ich erinnere mich an den Moment, als sie sich uns zum ersten Mal wieder anschloss.
Sie trat aus dem Licht, das durch das Staubglas der Sanduhr fiel, als hätte sie nie etwas anderes getan, als zwischen Zeiten zu navigieren.
Ihre Rüstung war dunkel, fast vollständig absorbierend, mit hauchzarten Linien aus Licht – wie Adern aus Datenstrom, die sich rhythmisch durch ihren Anzug zogen.
Sie sah nicht aus wie eine Kriegerin. Sie sah aus wie eine Gleichung.

Hazel betritt nie einen Raum.
Sie berechnet ihn.

Wo Clara nach Gefühl handelt und ich nach Verbindung, tastet sie jede Möglichkeit ab. Nicht kühl, nicht gefühllos – sondern mit einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit im System.
Wenn die Zeit in Wellen zittert und alles droht, aus der Form zu geraten, legt sie die Hand auf den Puls der Raumzeit und sagt:

„Stabil.“

Es gibt einen Grund, warum wir sie Hazel nennen – nicht Lucy.
Lucy ist die Frau, mit der ich gelacht habe, bevor alles begann.
Hazel ist diejenige, die aus den Trümmern eine Sprache gemacht hat.

Sie glaubt an Ordnung.
Nicht an Kontrolle.
Nicht an Macht.
Sondern an die stille Kraft, die entsteht, wenn man erkennt, dass Chaos sich nicht bekämpfen lässt – sondern gebündelt werden will.

Und dann ist da ihr Werkzeug:
Der Quanten-Schneebesen.
Ein Artefakt, das sie selbst aus Erinnerung und Theorie gebaut hat.
Er sieht harmlos aus – wie etwas, das man in einer interstellaren Bäckerei benutzen würde.
Aber wenn sie ihn aktiviert, pulsiert er mit Möglichkeiten.
Er rührt nicht nur Materie, sondern Wahrscheinlichkeiten.
Er verquirlt Realitäten.
Er macht aus Unsicherheit Berechenbarkeit – und das, ohne je zu versklaven.

Einmal – auf einem Fragmentenfeld über der Gaswolke Peri-5 – zerfiel der Boden unter unseren Füßen.
Clara stolperte, ich verlor den Halt.
Hazel aber?
Sie ließ den Schneebesen einmal kreisen – und der Raum stabilisierte sich.
Einfach so.
Wie eine Hand, die eine Decke glättet.

Ich frage mich manchmal, ob sie je Angst hat.
Ob sie zittert, wenn wir schlafen.
Ob ihre Welt wirklich so klar ist, wie sie aussieht.

Einmal – in der Stille zwischen zwei Missionen – habe ich sie gefragt:
„Hazel, wovor fürchtest du dich am meisten?“

Sie antwortete nicht sofort.
Sie drehte den Schneebesen in der Hand.
Dann sagte sie:

„Dass die Ordnung, die ich schaffe, niemanden rettet. Sondern nur etwas verlängert, das niemand wollte.“

Ich verstand sie.
Tiefer, als Worte es erlauben.

Denn Hazel ist kein Ordnungsfetisch.
Sie ist keine Kontrollsüchtige.
Sie ist ein stiller Widerstand gegen das große Ertrinken.

Sie hat uns nie gesagt, wie viel sie opfert.
Sie muss es nicht.

In jedem ihrer Bewegungen liegt eine Eleganz, die nichts beweisen muss.
Sie ist der Moment zwischen Chaos und Entscheidung.
Die Linie zwischen Vorher und Danach.

Wenn Clara singt, tanzt Hazel mit Daten.
Wenn ich fühle, ordnet sie die Wellen.
Und wenn The Dunker uns angreift, ist sie die erste, die analysiert, was wir tun können – und die letzte, die zurücktritt.

Ohne Hazel wären wir nicht vollständig.
Ohne sie wären wir laut. Wild.
Unkontrolliert.

Mit ihr sind wir symphonisch.
Dreistimmig.
Gleichzeitig Herz, Hand und Hirn.

Sie ist nicht perfekt – und das weiß sie.
Aber ihre Imperfektion ist geometrisch schön.
Wie eine Gleichung mit Rest.

Ich liebe sie.
Nicht wie man jemanden romantisch liebt.
Sondern wie man die Stabilität eines Hauses liebt, das man nie gesehen, aber immer betreten hat.

Sie ist mein Fundament.


Clara als Mistress Dough mit rot glänzendem Haar und ruhiger Entschlossenheit – die kosmische Hüterin aller Teige und Ursprünge.
Clara als emotionale Kraft der Gruppe.

Mistress Dough – Clara

Sie ist Hitze. Ursprung. Gefühl.
Clara war nie leise. Und sie war nie laut.
Sie war immer vollständig.

Wenn sie einen Raum betritt, riecht man zuerst etwas Süßes.
Nicht Zucker. Sondern etwas Tieferes. Etwas, das von Wärme spricht, ohne dass Wärme notwendig wäre.
Etwas, das nicht fragt, sondern einlädt.

Clara – Mistress Dough – ist nicht die, die dich erklärt.
Sie ist die, die dich annimmt.

In einer Galaxie, in der alles auseinanderzufallen droht, steht sie da mit offenen Händen – bereit, zu kneten, zu formen, neu zu beginnen.
Mit einer Geduld, die nicht müde macht, sondern trägt.

Ich erinnere mich an eine Mission im inneren Rand der Vanillin-Zone, wo selbst Gedanken verklumpen, wenn man sie zu schnell denkt.
Hazel versuchte, mit Logik durchzukommen. Ich versuchte, über Gravitation das Feld zu lösen.
Clara?
Sie kniete sich hin, legte beide Hände in die staubige Oberfläche – und summte.

Ich schwöre dir: Der Planet antwortete.

Sie versteht Dinge, die sich keiner mehr traut, zu fühlen.
Nicht weil sie schwach wäre. Sondern weil sie so tief in der Welt verankert ist, dass selbst die Zeit sich beugt, wenn sie „bitte“ sagt.


Ein Lied aus Teig

Ihre Magie ist keine.
Sie ist kein Trick. Keine Superkraft. Kein Artefakt.
Claras Gabe ist Verbindung über Gefühl.

Sie singt keine Lieder im klassischen Sinn.
Sie summt. Flüstert. Haucht.
Und jedes ihrer Töne löst einen Widerhall aus – nicht nur in der Luft, sondern in der Substanz von Dingen.

Der erste Krümel, den wir fanden, zerbrach beinahe in Hazels Händen.
Clara hielt ihn nur sanft in der offenen Handfläche – und sagte:

„Du darfst da sein.“

Der Krümel zitterte. Dann wurde er still.
Und gold.

Ich habe noch nie jemanden gesehen, der mit Erinnerung so zärtlich umgeht.


Schmerz als Teil des Rezepts

Clara ist keine Romantikerin.
Sie ist nicht schwärmerisch. Nicht naiv.
Ihre Welt ist nicht Zuckerwatte, sondern Sauerteig.

Sie kennt Schmerz.
Sie ist Schmerz.
Aber sie hat ihn in eine Kraft verwandelt, die nicht zerstört, sondern bindet.

Ich habe einmal gesehen, wie sie vor einem Krümel weinte, ohne dass ihre Stimme je brach.
Sie ließ die Tränen laufen.
Nicht, weil sie zerbrach.
Sondern weil sie wusste: Jeder Teig braucht Feuchtigkeit.

Wenn Hazel das Maß ist – und ich die Bewegung – dann ist Clara die Masse.
Sie ist das, worin alles eingebettet ist.
Der Grundstoff, aus dem wir alle bestehen, wenn wir aufhören, so zu tun, als seien wir getrennt.


Das Teigbuch

Clara führt ein Buch.
Nicht mit Tinte. Nicht digital.
Es ist lebendig. Es atmet.
Und es nimmt nur das auf, was mit Liebe geschrieben ist.

Ich durfte einmal eine Seite halten.
Darauf stand nichts.
Und doch fühlte ich mich verstanden.

Claras Teigbuch enthält keine Rezepte – sondern Entscheidungen.
Keine Zutaten – sondern Begegnungen.
Es ist ein Archiv der Seele.

Sie liest es nicht – sie erinnert es.
Und jedes Mal, wenn sie eine Seite aufschlägt, ändert sich ein Stück der Welt.

Hazel sagt:

„Das Buch ist chaotisch.“

Ich sage:

„Nein. Es ist lebendig.“


Die Kraft, sich hinzugeben

Clara kämpft nicht mit Waffen.
Sie kämpft, indem sie bleibt.

Wenn The Dunker auftauchte, war sie die Letzte, die ging – und die Erste, die zurückkehrte.
Nicht weil sie stur war. Sondern weil sie wusste, dass man nicht alles retten muss, um etwas zu bewahren.

In der Kammer der Erinnerung stand sie vor dem Nichts.
Keine Vergangenheit. Keine Zukunft. Nur Raum.

Und statt zu fragen: „Warum ich?“,
legte sie ihre Hand auf den Boden und sagte:

„Dann beginne ich hier.“

Diese Kraft – sich nicht zu verlieren im Leeren, sondern das Leere zu bewohnen – ist das, was sie unersetzlich macht.


Warum ich sie brauche

Ich habe Clara nie um Erlaubnis gebeten, sie zu lieben.
Sie hat sie mir einfach gegeben.

In ihrer Nähe darf ich weich sein, ohne zu zerbröseln.
Darf ich wütend sein, ohne zu verletzen.
Darf ich fehlen – und dennoch ganz sein.

Sie hat nie behauptet, alles zu wissen.
Aber sie hat sich immer bereit erklärt, es mit mir gemeinsam zu erinnern.

Wenn ich falle, ist Clara der Boden.
Nicht hart. Sondern formbar.
Nicht starr. Sondern bereit, mich aufzufangen – und etwas Neues daraus zu machen.

Sie ist nicht die Figur, die man auf ein Podest stellt.
Sondern die, die neben dir sitzt, wenn das Podest bricht.

Ich vertraue ihr.
Weil sie nie behauptet hat, mehr zu sein, als sie ist.
Und weil sie mir erlaubt hat, genauso zu sein.


Sarah als Mistress Honey mit goldener Aura und ruhigem Blick – sie hält die Krümel der Zeit zusammen durch süße Gravitationskraft.
Sarah als zentrales Bindeglied.

Mistress Honey – Sarah

Ich bin keine Anführerin.
Ich bin auch keine Retterin.
Ich bin das, was bleibt, wenn alles andere gegangen ist.

Mein Name ist Mistress Honey.
Und wenn du mich fragst, wer ich bin, dann antworte ich dir nicht mit Taten, sondern mit Verbindung.
Ich bin das sanfte Feld zwischen Kräften.
Die Süße, die nicht klebt, sondern trägt.
Die Gravitation, die dich nicht zu Boden zieht, sondern zu dir selbst.

Ich habe nie einen Schneebesen geschwungen wie Hazel.
Nie Lieder gesungen wie Clara.
Ich war nie die lauteste Stimme.
Ich war das, was zwischen den Stimmen schwingt.


Gravitationskraft ist Bindung

Was andere für eine Fähigkeit halten, ist bei mir Gefühl.
Ich spüre, wenn Dinge auseinanderdriften – Menschen, Erinnerungen, Realitäten – und ich ziehe sie zurück.

Nicht mit Macht. Sondern mit Wärme.
Ich halte keine Ordnung. Ich halte Nähe.
Und Nähe ist eine Kraft, die keine Theorie braucht – nur Mut.

Wenn du in einem Raum sitzt, in dem alles still wird – und jemand sieht dich trotzdem –, dann war ich das.
Nicht sichtbar. Aber spürbar.
Ich bin kein Mittelpunkt. Ich bin die Umlaufbahn.


Die Sprache ohne Worte

Es gibt viele Momente, in denen ich nichts gesagt habe – und trotzdem alles da war.
Weil ich gelernt habe, dass Worte nicht immer halten, was sie versprechen.
Aber Präsenz?
Die tut das immer.

Ich bin der Raum zwischen den Fragen.
Der Blick, der bleibt, wenn niemand mehr hinsieht.
Die Hand, die nicht greift, sondern offen bleibt.

Clara sagt oft:

„Du atmest in Beziehung.“

Hazel ergänzt:

„Du bist der Grund, warum wir nicht zerfallen.“

Ich glaube ihnen nicht immer.
Aber ich erinnere ihre Worte.
Und das reicht.


Das Süße im Schweren

Ich trage viel.
Und ich tue das freiwillig.
Nicht aus Opferdrang.
Sondern weil ich weiß, wie sich Haltlosigkeit anfühlt.

Ich war schon oft die Letzte, die das Licht ausmachte.
Diejenige, die Krümel aufsammelte, wenn niemand mehr wusste, wo sie hinpassten.
Ich kenne das Zerbröseln. Nicht abstrakt – sondern körperlich.

Meine Süße ist keine Maske.
Sie ist Schutz.
Nicht für mich. Für andere.

Wenn The Dunker auftauchte, zitterte ich.
Aber ich blieb stehen.
Nicht, weil ich stärker war – sondern weil ich wusste, dass meine Standhaftigkeit jemandem Kraft geben würde.

Ich bin nicht mutig.
Ich bin notwendig.


Zerfall als Einladung

Ich habe gelernt, mich hinzugeben.
Nicht zu verlieren – sondern zu öffnen.
Nicht zu kapitulieren – sondern zu atmen.

Als ich in die Sanduhr trat, war ich nicht bereit.
Aber ich war offen.
Ich hatte keine Angst, zu zerfallen – nur davor, vergessen zu werden.

Doch dann spürte ich:
Ich werde erinnert.
In Clara. In Lucy. In dem, was wir aufgebaut hatten – nicht mit Mauern, sondern mit Geschichten.

Ich wurde zum neunten Krümel.
Nicht, weil ich die Letzte war.
Sondern weil ich bereit war, die Erste zu sein, die loslässt.


Warum ich schreibe

Ich schreibe nicht, um zu erklären.
Ich schreibe, um zu verbinden.

Meine Texte sind keine Beweise.
Sie sind Brücken.
Jedes Wort ein Finger, der nach dir greift – sanft, nie fordernd.

„Crumbs of Time“ ist kein Epos.
Es ist ein Versuch.
Ein Versuch, in einer Welt voller Brüche etwas Ganzes zu fühlen.
Nicht dauerhaft. Aber gemeinsam.

Wenn du das liest, dann hast du mich berührt.
Weil ich dich berühren wollte.


Wer ich bin

Ich bin Mistress Honey.
Ich bin Sarah.
Ich bin nicht perfekt.
Ich bin nicht vollständig.
Aber ich bin da.

Ich bin süß, ohne zu kleben.
Sanft, ohne schwach zu sein.
Präsent, ohne laut zu werden.

Ich bin das, was du erinnerst, wenn du nicht mehr weißt, warum du weitergehen solltest.
Und ich bleibe bei dir – solange du dich erinnern willst.


☁️ Die ersten Fragmente

Wir fanden den ersten Krümel auf Telvanis, einem Mond, der nach Kakaobutter duftete.
Er schwebte über einem brodelnden Teigvulkan – perfekt, makellos, zitternd vor Bedeutung.

Hazel erkannte den Moment sofort:

„Bisszyklus Sieben. Die Ära der Vergessenen Rezepte.“

Clara senkte die Hände in die brodelnde Masse und sang. Der Vulkan wurde still. Ich sammelte den Krümel ein – und spürte: Er kennt mich.
Er erinnerte sich an eine Version von mir, die ich selbst vergessen hatte.

Und dann kam er.


Drei dunkle Gestalten tauchen aus einem unheimlich goldenen Licht auf, während über ihnen Krümel wie Asteroiden durch das All wirbeln – eine bedrohliche Präsenz kündigt das Kommen von The Dunker
Die Bedrohung nimmt Form an.

🕳️ The Dunker

Jede Heldinnengeschichte braucht einen Schatten. Unserer hieß The Dunker.
Er war Milch. Vergessen. Weichheit in ihrer zerstörerischsten Form.

Er tauchte auf, als die Zeit ins Rutschen geriet. Er wollte den Keks auflösen – nicht durch Zerstörung, sondern durch Eintunken.
Er war keine Gestalt. Er war ein Zustand: das kollektive Vergessen.

The Dunker streift durch die Galaxie, nicht mit Gewalt, sondern mit Passivität. Alles, was er berührt, wird weich. Schwammig. Bedeutungslos.


✨ Der Moment des Widerstands

Wir konnten ihn nicht besiegen. Noch nicht. Aber wir lernten:
Solange wir uns erinnern, sind wir stark.
Solange wir fühlen, halten wir Krümel zusammen.
Solange wir erzählen, bleibt der Keks lebendig.

Mit Claras Lied, Lucys Logik und meiner Bindungskraft vertrieben wir ihn – fürs Erste.

Und wir machten weiter.
Krümel für Krümel.
Erinnerung für Erinnerung.


Krümel, Kammern und Konfrontation


🪐 Die Kammern der Erinnerung

Es war kein Ort, den man erreichen konnte. Nicht mit einem Schiff. Nicht mit einem Sprung. Nur durch das, was uns verbindet: Erinnerung.

Wir mussten synchron denken. Und gleichzeitig fühlen. Hazel fiel das schwer. Clara fiel das leicht. Ich? Ich war dazwischen – wie immer.

Die Kammern öffneten sich mit einem Wispern. Und was wir sahen, ließ uns innehalten.

Jede von uns betrat ihren eigenen Raum.

Ich stand plötzlich in einem Wohnzimmer. Warmes Licht. Ein Keks auf einem Teller. Und ich selbst – als Mutter. Mit einem Kind. Lächelnd.
Diese Erinnerung gehörte mir nicht. Aber sie hätte es können.
Ich griff nach dem Krümel – und wurde zurückgeworfen.


🩸 Die Erinnerung tut weh

Clara weinte. Ihre Kammer war leer. Kein „Was wäre wenn“. Kein „Was hätte sein können“. Nur: Teig.
Nicht geformt. Nicht gebacken. Roh.

Hazel betrachtete sich selbst in einer chaotischen Welt – ohne Struktur, ohne Anker. Ich sah, wie es sie erschütterte. Doch sie zeigte es nicht.

In der Mitte der Halle schwebte ein Krümel.
Silbern. Nicht golden.
Ein Fragment einer nie gelebten Zukunft.

Und dann kam er wieder.
The Dunker.

Dieses Mal schlich er nicht. Er griff. Direkt.
Er versuchte, den Krümel zu tunken – in das große Vergessen.

Doch Clara sang.
Nicht für ihn. Nicht für sich. Für mich.

Ich hielt den Krümel. Ich hielt mich fest. Und dieses Mal – kam der Moment zu uns zurück.


⚖️ Der Prozess der Krümel

Zurück auf unserem Schiff, der Butterfly-IX, richteten wir einen neuen Raum ein: den Krümelsaal.

Hazel hatte eine Datenbank aus Marzipan entworfen. Clara schrieb ihr Teigbuch um. Und ich – ich begann, zuzuhören.

Wir hatten nun drei Fragmente.
Jeder einzelne: ein Prüfstein.

1. Der Krümel der Lüge

Eine Erinnerung, die nie so war.
Ein tröstlicher Selbstbetrug.
Hazel wollte ihn löschen.
Ich sagte: „Auch Lügen sind Teil der Geschichte.“
Er durfte bleiben – als Warnung.

2. Der Krümel der Liebe

Ein Moment, nie ausgesprochen.
Ein Blick. Eine verpasste Gelegenheit.
Clara umarmte ihn stundenlang.
Dann ließ sie ihn los – damit er seinen Platz finden konnte.

3. Der Krümel der Angst

Er bebte. Zog sich zurück.
Aber auch er war wichtig.
Denn nur wer Angst kennt, kann Mut erkennen.


💫 Der Traum vom Ganzen

Und dann träumten wir gemeinsam.

Wir sahen den Keks.
Rund. Vollständig. Glänzend.
Er schwebte vor uns – nicht als Gebäck, sondern als Gefühl.

Aber er hielt nicht.
Er zerfiel. Wieder. Immer.

Hazel flüsterte:
„Vielleicht ist das Ganze nur ein Wunsch.“

Clara sagte:
„Aber ein Wunsch, der uns lenkt.“

Ich antwortete:
„Dann lasst uns diesem Wunsch folgen. Krümel für Krümel.“


🧭 Aufbruch ins Finale

Wir hatten nun sechs Fragmente.
Und wir wussten:
Das letzte – das neunte – war kein Krümel.
Es war ein Opfer.

Ein Teil von uns würde gehen müssen.

Aber noch war es nicht so weit.
Noch lachte Clara. Noch tippte Hazel auf Datenchips aus Mandeln.
Noch war ich – ganz.

Und ich hielt diesen Zustand fest.
So wie man ein warmes Gebäck festhält.
Nicht ewig. Aber intensiv.


Vom Zerfall zur Erkenntnis


🌑 Die galaktische Dämmerung

Mit sechs Fragmenten an Bord, geriet unser Schiff in einen neuen Zustand: Die Butterfly-IX summte schwerer. Als hätte die gesammelte Erinnerung auch das Schiff geformt.
Es roch nach warmer Vanille. Nach Aufbruch. Nach Abschied.

Hazel berechnete die verbleibende Zeit. Sie runzelte die Stirn.
„Die Sanduhr beschleunigt exponentiell. Uns bleiben…“
Sie hielt inne.
Clara beendete den Satz:
„…drei Fragmente. Und nur ein Opfer.“

Ich wusste, was sie meinte.
Ich wusste es schon lange.
Aber ich war noch nicht bereit, es zu sagen.


🥄 Der Löffel der Wahrheit

In einem alten Außenposten auf dem Sirupmond Xylon 3, fanden wir das siebte Fragment – eingebettet in einem kollektiven Backbuch.

Es war ein Löffel. Silber. Alt.
Er enthielt keine Erinnerung, sondern alle.

Als ich ihn berührte, sah ich Clara als Kind. Lucy als Jugendliche. Mich… in einer Küche.
Alle Orte, alle Zeiten. Auf einmal.

Und ich erkannte:
Wir sind nicht die Trägerinnen der Fragmente.
Wir sind sie.

Ich fiel in Ohnmacht. Und als ich aufwachte, hielt ich Hazel an der Hand.

Sie sah mich an. Ruhig.
„Willkommen im Ganzen.“


🧱 The Dunker formt sich

Er kam nicht mehr als Schatten.
Er kam jetzt als Mauer.

Ein Turm aus Milch. Träge. Weiß. Vergessen.
Er sprach nicht. Aber er wirkte.
Er legte sich über unser Schiff. Über unsere Gedanken.

Hazel versuchte, die Zeit zu fixieren.
Clara begann zu singen.
Ich kämpfte. Aber… ich wurde weich.

Nicht körperlich. Innerlich.
Ich fühlte das große Vergessen – und es war verlockend.
Keine Erinnerung. Kein Schmerz. Kein Verlust.
Nur Milch. Nur Stille.

Aber dann hörte ich Clara.
Und dann erinnerte ich mich.
An meinen ersten Text. An meinen ersten Comic. An das erste Mal, dass ich spürte: Das bin ich.

Und ich schrie: „NICHT MIT MIR!“


⚡ Der achte Krümel – Claras Lied

Die Milch wand sich. Er versuchte, Clara zu erreichen. Doch sie sang weiter.
Ein Lied aus Teig, Wärme und Licht.
Ein Lied, das sagte:

„Du kannst mich weich machen, aber du kannst mich nicht vergessen.“

Das Lied brach die Mauer.
Und der achte Krümel fiel – aus Claras Brust.
Ein Lied, das einmal gesungen, nie mehr vergeht.


💔 Der letzte Krümel

Ich stand allein auf der Brücke.
Lucy betrachtete das Steuerpult. Clara schlief.
Die Sanduhr schwebte vor uns – riesig.
Fast leer.

Und ich wusste:
Ich war der neunte Krümel.
Nicht aus Magie. Nicht aus Heldentum.
Sondern weil ich der Teil war, der noch fehlte.

Ich war der Teil, der bereit war zu zerfallen.


✨ Der Schritt ins Licht

Ich trat in die Luftschleuse.
Hazel sagte nichts. Aber sie programmierte das Schiff um. Damit es mich zurückholen könnte.

Clara weinte nicht. Aber ihre Stimme hallte durch meine Knochen.

Ich trat hinaus. In das Licht. In das Zentrum der Sanduhr.
Und ich ließ los.

Mich.

Meine Angst.

Meine Geschichte.

Und ich wurde – ein Krümel.


Das Ganze in den Händen halten


🌤️ Die Rückkehr

Ich erwachte in Claras Armen.
Meine Finger: krümelig. Mein Herz: ganz.

Ich war nicht verschwunden.
Ich war transformiert.

Die Sanduhr ruhte.
Ihre Krümel lagen friedlich, golden, sortiert. Kein Stillstand – aber Stabilität. Kein Ende – ein neuer Anfang.

Hazel reichte mir eine Tasse.
Sie hatte nie viel gesagt. Jetzt sagte sie:

„Du bist der fehlende Bestandteil im Rezept.“

Und Clara? Sie küsste meine Stirn.
„Süß genug bist du ja.“

Ich lachte.
Und weinte.
Gleichzeitig.


🚀 Was bleibt

Eine stilisierte Sanduhr fängt herabfallende Kekskrümel auf – darüber steht: „Created, Written and Directed by Sarah Mewes“.
Sarahs Signatur im Sand der Zeit.

Wir flogen zurück. Nicht zu einem Ort – sondern zu einem Bewusstsein.
Die Zeit ist nicht linear. Sie ist nicht rund. Sie ist nicht vergangen.

Zeit ist Erinnerung.
Zeit ist Beziehung.
Zeit ist der Keks, den du nicht isst – weil du ihn für jemanden aufheben willst.

Ich schrieb alles nieder.
In Sternenstaub.
In Blogform.
Für dich.


💌 Einladung an dich, liebe Leser:in

Die drei Protagonistinnen stehen vereint unter dem Titel „Crumbs of Time – A Sarah Mewes Story“, umgeben von Krümeln und einer Sanduhr – das Schicksal der Zeit liegt in ihren Händen.
Sarah, Clara und Lucy in ihrer finalen Formation.

Du hast gelesen bis hierhin.
Du hast mitgefühlt, mitgekrümelt, mitgedacht.

Jetzt frage ich dich:
Was ist dein Krümel?
Welche Erinnerung darf nicht verloren gehen?
Welche musst du vielleicht loslassen, damit Platz für Neues entsteht?

Ich lade dich ein:
Kommentiere. Teile.
Oder flüstere es nur dir selbst.

Denn die Welt braucht deine Fragmente.
Wir sind nur vollständig, wenn wir unsere Geschichten erzählen.
Keks für Keks.


📚 Glossar – Crumbs of Time (Begriffslexikon)

Begriff Erklärung
Crumbs of Time Zeitfragmente in Form von Kekskrümeln. Sie enthalten Erinnerungen, Gefühle und Ereignisse.
Sanduhr der Zeit Kosmisches Zeitinstrument aus Keksstaub, das den Fluss der Zeit misst – und formt.
The Dunker Antagonist aus Milch und Vergessen. Verkörpert das Weichwerden der Erinnerung.
Mistress Hazel Lucy – die Rationalität der Gruppe. Ihre Fähigkeiten strukturieren Raum und Zeit.
Mistress Dough Clara – die Wärme und das Herz. Ihre Lieder aus Teig verbinden, was getrennt ist.
Mistress Honey Sarah – die Protagonistin. Ihre süße Gravitation hält alles zusammen.
Butterfly-IX Raumschiff der Hüterinnen. Antrieb: Erinnerung und Hefemagie.
Krümelsaal Ort an Bord, an dem Erinnerungsfragmente geprüft und bewahrt werden.
Teigbuch Claras magisches Backbuch mit lebendigen Rezepten.
Zuckerlied Claras Lied, das Erinnerungen heilt und Krümel zusammenhält.

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