Dieser Text ist bewusst im Konjunktiv gehalten. Er soll kein Manifest sein, keine Anleitung und schon gar kein Urteil. Vielmehr verstehe ich ihn als Gedankenraum – ein Hätte, Könnte, Wollte, das dazu einlädt, sich eine bestimmte Dynamik vorzustellen: die Möglichkeit, in einer Ehe die Rolle einer O zu leben. Nicht als Bedingung. Nicht als Ziel. Sondern als Potenzial, das sich unter bestimmten Umständen entfalten könnte.
Ich erhebe nicht den Anspruch, in jede Ecke dieses vielschichtigen Themas vorgedrungen zu sein. Es geht mir auch nicht darum, die Welt in „dafür“ und „dagegen“ zu spalten. Kommentare wie „TPE ist das Maximum“ oder „TPE ist Blödsinn“ berühren nicht den Kern dessen, was hier gedacht wird. Denn darum geht es nicht.
Was ich möchte, ist ein Möglichkeitsraum. Einer, in dem gedacht, gespürt, gezweifelt, geträumt werden darf. Vielleicht finden sich Menschen – vorzugsweise Frauen –, die mit diesem Text in Resonanz gehen. Die sich vorstellen könnten, O zu sein, nicht weil sie müssen, sondern weil sie vielleicht – irgendwann, unter bestimmten Voraussetzungen – wollen.
Diese Frauen lade ich ein, weiterzudenken. Vielleicht einen Kommentar zu hinterlassen. Vielleicht mit mir in Kontakt zu treten. Um gemeinsam ein wenig blau zu machen – in Gedanken, im Gespräch, in stiller Verbundenheit.
1. Die Grundlage: Liebe, Vertrauen, Kommunikation
Wenn es eine Ehe gäbe, in der sich eine O-Rolle entfalten könnte, dann wäre sie vermutlich getragen von mehr als bloßer Anziehung oder Funktionalität. Vielleicht müsste da etwas sein, das tiefer reichte: eine Liebe, die nicht nur fühlbar, sondern auch tragfähig wäre. Eine Liebe, die es aushielte, dass sich Macht und Hingabe in ihr bewegten – nicht als Machtspiel, sondern als Form der Nähe.
Vertrauen wäre dabei nicht optional. Es könnte die Grundlage von allem sein. Ein Vertrauen, das nicht mit Worten allein gesichert wäre, sondern in Gesten, Blicken, Entscheidungen spürbar würde. Eines, das nicht zersplitterte, wenn es unbequem würde. Eines, das Raum ließe für Verletzlichkeit – auf beiden Seiten.
Und vielleicht müsste es da noch etwas Drittes geben: Kommunikation. Nicht nur als Austausch von Informationen, sondern als Zuhören, als Innehalten, als Bereitschaft, sich wirklich aufeinander einzulassen. Vielleicht wäre Kommunikation in dieser Konstellation weniger ein Werkzeug, als vielmehr ein Resonanzraum, in dem beide sich zeigen dürften – auch dann, wenn die Worte schwerfielen. Besonders dann.
Wenn Liebe, Vertrauen und Kommunikation diesen Raum gemeinsam trügen, dann könnte sich aus ihnen etwas entwickeln, das über klassische Rollenvorstellungen hinausginge. Etwas, das nicht planbar, aber möglich wäre. Vielleicht sogar etwas sehr Schönes.
2. Die freiwillige Hingabe als Angebot
Wenn es in einer Ehe dazu käme, dass ich mich als O verstände, dann dürfte dieser Weg niemals über Forderung führen. Vielleicht müsste es vielmehr so sein, dass Hingabe nur dort entstehen könnte, wo sie freiwillig geschieht – als Angebot, nicht als Bedingung. Sie müsste aus mir selbst kommen, nicht aus einer Erwartung von außen.
Es ließe sich sagen: Diese Form von Hingabe wäre kein Verlust, sondern ein Geschenk. Nicht „Ich tue es, weil ich muss“, sondern „Ich tue es, weil ich will“. Und genau darin läge die Würde. Vielleicht wäre das gerade die tiefste Form von Freiheit: sich aus freiem Willen zu entscheiden, zu folgen – weil es stimmig ist, weil es getragen ist, weil es gewollt ist.
Ein Partner, der so eine Hingabe entgegennähme, müsste sie als etwas Kostbares erkennen – nicht als selbstverständlich. Vielleicht wäre es gerade sein Blick auf meine Geste, der mir das Vertrauen gäbe, sie zu wiederholen. Vielleicht wäre es sein Interesse am Wie, sein Respekt vor dem Wann, der mir das Gefühl verliehe, dass das Ob tatsächlich bei mir liege. Und dass es genau deshalb möglich wäre.
So gesehen, wäre die freiwillige Hingabe kein Ziel, sondern ein Weg. Ein Weg, der sich langsam öffnete, tastend, suchend. Und vielleicht wäre dieser Weg schon Teil der Hingabe selbst.
3. Erste Zeichen: Der Anfang als Spiegel der Dynamik
Vielleicht würde sich schon ganz am Anfang zeigen, ob ein Mensch in der Lage wäre, mich so zu führen, dass ich mich in seine Hand legen könnte – nicht blind, sondern sehend. Vielleicht entstünde die spätere Dynamik nicht durch Worte wie „Dom“ oder „sub“, sondern durch die kleinen Dinge: durch die Art, wie jemand ein Gespräch führte, wie er Verantwortung übernahm, wie er auf meine Eigenständigkeit reagierte, ohne sie zu bekämpfen.
Ich würde mir wünschen, dass mein Gegenüber ein natürliches Bedürfnis zum Führen in sich trüge. Nicht als Rolle, die er spielt, sondern als Haltung, die ihm innewohnt. Dass er nicht bei jedem Widerstand nachgäbe, sondern in seiner Meinung ruhte – ohne zu verletzen, ohne zu drohen. Dass er in Konflikten nicht abtauchte, sondern bliebe, auch wenn es unbequem würde.
Wenn er sagte: „Ich möchte in die Türkei reisen“, und ich entgegnete: „Ich aber lieber nach Spanien“, dann wünschte ich mir, dass daraus keine Flucht entstünde, sondern ein Gespräch. Ein Austausch über Sehnsüchte, über Geschichten, über tieferliegende Gründe. Und dass er seinen Wunsch nicht opferte, nur um es mir recht zu machen – sondern dass er blieb. Standhaft. Aufrichtig.
Denn vielleicht würde sich genau dort zeigen, ob ich mich ihm anvertrauen wollte. Nicht weil er immer recht hätte – sondern weil er zu seiner Wahrheit stand.
4. Vertrauen als absolute Voraussetzung
Ich kann es nicht anders sagen: Ohne absolutes Vertrauen gäbe es keine Hingabe. Keine, die diesen Namen verdiente. Und für mich gäbe es keine Ausnahme davon.
Vertrauen wäre nicht verhandelbar. Es müsste vollständig sein – nicht stückweise, nicht konditional. Es müsste sich in mir einnisten, wie eine tiefe Ruhe. Ich müsste wissen, dass ich zu jeder Zeit, an jedem Ort, in jeder Stimmung, bei jedem Wunsch oder Befehl, von ihm gesehen und getragen werde. Nicht gebremst, nicht manipuliert – sondern gehalten.
Das heißt nicht, dass ich alles gut fände. Aber es heißt, dass ich mich entscheiden könnte, etwas anzunehmen – weil ich ihm glaube. Weil ich weiß: Dieser Mann sieht mich. Und nicht nur mich als O, sondern mich als Mensch.
Vielleicht wäre das der Moment, in dem das „Warum?“ bedeutungslos würde. Nicht, weil ich kein Recht darauf hätte – sondern weil es nicht mehr nötig wäre. Weil das Vertrauen tief genug wäre, um auch ohne Begründung zu folgen. Nicht als Automatismus, sondern als Entscheidung. Und vielleicht wäre genau das die tiefste Form von Emanzipation: das dürfen, ohne zu müssen.
5. Der zivilrechtliche Ehevertrag
So sehr es in diesem Text um emotionale, intime, zarte Dynamiken geht – so klar ist mir auch: Liebe allein trägt auf Dauer nicht alle Konsequenzen. Besonders nicht, wenn Rollen wie Hausfrau, O oder Lebenspartnerin auf Dauer angelegt sind. Und besonders nicht, wenn wirtschaftliche Abhängigkeiten entstehen.
Wenn ich – vielleicht auf seinen Wunsch hin – aus dem Beruf aussteige und mich um seinen Haushalt kümmere, um seine Ordnung, seine Struktur, sein Wohlgefühl, dann muss es auch einen rechtlichen Rahmen geben, der mich schützt, falls die Ehe scheitert.
Nicht, weil ich Geld für mein O-Sein will. Ganz im Gegenteil: Ich will nicht, dass mein gelebtes Dienen zu einer nachträglichen Rechnung wird. Ich will nicht, dass ein Mann, der mich geführt hat, mich irgendwann für meine Hingabe bezahlt. Denn dann wäre ich seine Angestellte gewesen, nicht seine Frau.
Aber ich will – und das halte ich für gerecht – eine Versorgung, wenn ich auf seinen Wunsch hin meine ökonomische Selbstständigkeit zurückstelle. Nicht als Strafe, sondern als Anerkennung. Als Teil eines fairen Deals. Und ein Mann, der sich mit einem vertraulichen Subvertrag auseinandersetzt, sollte ohnehin auch bereit sein, diesen zivilrechtlichen Vertrag aufzusetzen. Aus Respekt. Aus Weitsicht. Aus Liebe.
6. Der vertrauliche, geheime Vertrag
Neben dem offiziellen Ehevertrag, der vor dem Gesetz Bestand hätte, könnte es – wenn wir beide es wollten – einen weiteren Vertrag geben. Nicht auf Papier. Nicht mit Notar. Sondern zwischen unseren Herzen, Blicken, Worten und Zeichen.
Vielleicht würde dieser Vertrag nicht einmal „Vertrag“ heißen. Vielleicht wäre es ein Versprechen. Oder ein Flüstern. Eine sich über Monate entwickelnde Übereinkunft über die Art, wie wir miteinander umgehen wollen. Wie ich mich dir zuwende. Wie du mich führst. Wie ich deine Erwartungen spüre – nicht als Last, sondern als Richtung. Und wie ich in dieser Richtung meinen eigenen Rhythmus finde.
Dieser geheime Vertrag könnte sich aus kleinen Elementen zusammensetzen:
– einem Ritual am Morgen, das mich an dich bindet, bevor du gehst.
– einer bestimmten Anrede, die mich erinnert, wem ich gehöre.
– einem Symbol, das ich am Körper trage, sichtbar oder verborgen.
– einem klaren Tagesablauf, in den du mir Raum gibst, mich hinzugeben – ohne mich aufzugeben.
Aber dieser Vertrag müsste auch wandelbar bleiben. Er dürfte nicht verkrusten. Vielleicht gäbe es Phasen, in denen meine Gesundheit es nicht zuließe, in allem deinem Wunsch zu entsprechen. Vielleicht würdest du dann sanft zurücktreten – nicht, weil du weniger wolltest, sondern weil du wüsstest, was Fürsorge bedeutet.
Und vielleicht gäbe es andere Phasen, in denen ich dich bat, mich stärker zu halten. Mich enger zu binden. Weil ich wachsen wollte, weil ich bereit wäre, alte Muster endgültig loszulassen. Dann würdest du die Führung verstärken – nicht brutal, sondern konsequent. Und ich würde dir folgen, weil ich es entschieden hätte.
So ein Vertrag ließe sich nicht festlegen. Er müsste mit uns atmen. Und ich glaube: Genau darin läge seine Wahrheit.
7. Wandel und Nachjustierung
Ich habe oft erlebt, dass man Verträge als etwas Endgültiges versteht – etwas, das einmal aufgesetzt wird und dann für immer gilt. Aber mein Leben hat mich gelehrt: Nichts bleibt, wie es ist. Weder Gefühle, noch Körper, noch Grenzen. Und schon gar nicht Dynamiken, die tief in unsere Seelen eingreifen.
Vielleicht wäre unser geheimer Vertrag ein wenig wie ein Gesetz, das durch gelebte Erfahrung immer wieder überprüft werden müsste. So wie sich Strafgesetze im Lauf der Jahrzehnte verändert haben – durch gesellschaftlichen Wandel, durch das Erleben von Unrecht, durch ein neues Verständnis von Würde – so müsste auch unser Einverständnis wachsen, sich anpassen, sich verwandeln dürfen.
Vielleicht würde sich manches entschärfen: weil ich krank bin, weil ich älter werde, weil du beruflich überlastet bist. Vielleicht würde anderes präziser werden: weil ich mich entwickle, weil du klarer siehst, weil wir beide mutiger geworden sind.
Und vielleicht – in einem besonders stillen Moment – würden wir uns gemeinsam erinnern, was wir alles verhandelt haben. Nicht auf Papier, sondern im Alltag. In Blicken. In Berührungen. In unausgesprochenem Wissen.
Das würde bedeuten: Unser Vertrag hätte Bestand, weil er sich nicht versteift hätte. Weil er nicht eingefroren wäre in einem Anfangsbild, sondern lebendig geblieben ist. Und vielleicht wäre das das größte Zeichen von Dominanz: flexibel zu bleiben, ohne Führung aufzugeben.
8. Der mögliche Abschied
So schwer es auch sein mag, das zu denken – vielleicht müsste eine Beziehung wie diese gerade deshalb so viel Vertrauen tragen, weil sie jederzeit auch enden könnte. Ich wünsche mir keine Trennung. Ich plane sie nicht. Aber ich glaube: Wahre Hingabe beginnt dort, wo sie freiwillig bleiben darf – und auch freiwillig enden kann.
Vielleicht gäbe es einen Moment, an dem ich merke, dass ich funktioniere, aber nicht mehr fühle. Dass meine Hingabe nicht mehr fließt, sondern sich erschöpft. Oder dass du dich verändert hast. Dass deine Führung nicht mehr aus Präsenz kommt, sondern aus Gewohnheit. Vielleicht würdest du es zuerst merken – oder ich. Aber einer von uns müsste es irgendwann aussprechen dürfen.
„So geht es nicht weiter.“ Das wären keine leichten Worte. Aber wenn sie kämen, dann müssten sie gehört werden. Ohne Schuldzuweisung. Ohne Drama. Ohne Abwertung dessen, was war. Denn alles, was wir gelebt hätten, wäre echt gewesen. Und vielleicht wäre es gerade ein Akt der Liebe, das zu beenden, was nicht mehr lebendig ist – bevor es zerstört, was einst getragen hat.
Ein Mann, der mich wirklich sieht, müsste meine Stimme in diesem Moment ernst nehmen. Er müsste wissen, dass ich mir diesen Schritt nicht leicht gemacht habe. Und dass mein „Nein“ jetzt ebenso tief kommt wie mein früheres „Ja“.
Vielleicht würden wir dann in Stufen ausleiten: Rituale auflösen, Zeichen ablegen, Worte wieder in den Alltag überführen. Kein plötzlicher Schnitt, sondern ein Rückbau. Ich würde vielleicht weinen. Vielleicht du auch. Aber niemand von uns müsste sich schämen. Denn wir hätten geliebt. Gelebt. Gedient. Gehalten.
Und vielleicht würde ich in Jahren auf diese Beziehung zurückblicken – nicht mit Schmerz, sondern mit Stolz. Weil ich darin war, ganz. Weil ich mich nicht verloren habe, sondern mich verschenkt – an einen Mann, der mich verdient hatte. Und der auch meinen Abschied verstand.
9. Ausblick – Raum für Zweifel, Sehnsüchte, Stärke
Ich weiß, dass dieser Text nicht für alle ist. Vielleicht wird man ihn kritisieren. Vielleicht wird man ihn überhöhen. Vielleicht werden ihn Menschen lesen, die nie im Leben etwas mit BDSM oder O-Sein zu tun haben wollen – und das ist völlig in Ordnung.
Ich schreibe nicht, um zu bekehren. Ich schreibe, um einen Raum zu öffnen. Einen Möglichkeitsraum. Einen, in dem Frauen – und auch Männer – nachdenken dürfen. Vielleicht zum ersten Mal. Vielleicht zum hundertsten.
Ich schreibe, weil ich selbst gedacht habe. Weil ich gefühlt habe. Weil ich weiß, wie tief die Sehnsucht sein kann, sich zu verlieren – und sich dabei zu finden. Ich schreibe für diejenigen, die sich nicht sicher sind, ob sie das dürfen. Und ich sage: Vielleicht dürft ihr das. Vielleicht darf ich das. Vielleicht dürfen wir das alle – wenn wir es freiwillig tun.
Und wer weiß: Vielleicht wird eines Tages ein Mann diesen Text lesen und sich wiedererkennen. Vielleicht wird er sich fragen, ob er mich führen könnte. Ob ich ihm folgen wollte. Und vielleicht – ganz vielleicht – werden wir einander begegnen. Und dann beginnt alles erst.
Glossar
O / O-Sein
Begriff aus der Literatur (v.a. Die Geschichte der O) und der BDSM-Kultur. Bezeichnet eine Frau, die sich einem Partner vollständig hingibt – körperlich, emotional, mental. „O“ steht nicht für einen Eigennamen, sondern für eine Projektionsfläche totaler Hingabe, in der Würde und Selbstbestimmung nicht ausgeschlossen, sondern anders verhandelt werden.
TPE (Total Power Exchange)
Ein Beziehungsmodell im BDSM-Spektrum, bei dem eine Person (meist dauerhaft) die vollständige Kontrolle an eine andere abgibt. TPE ist stets freiwillig und basiert auf Konsens. Es kann körperliche, emotionale, sexuelle und alltägliche Aspekte umfassen. TPE ist keine rechtlich bindende Vereinbarung, sondern ein psychodynamisches Arrangement.
BDSM
Abkürzung für Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism. Ein Sammelbegriff für Praktiken, Rollenspiele und Beziehungskonzepte, die mit Einvernehmlichkeit, Machtgefälle und intensiven Körper- oder Gefühlserfahrungen arbeiten. BDSM bedeutet nicht zwangsläufig Schmerz, sondern oft Kontrolle, Struktur, Vertrauen und Hingabe.
Dominanz / Dominant
Bezeichnet im BDSM-Kontext eine Person, die in einem einvernehmlich vereinbarten Machtgefälle die führende Rolle übernimmt. Dominanz ist keine Aggression, sondern eine Form von Verantwortung und Präsenz. Sie kann sich im Alltag ebenso äußern wie in sexuellen Situationen.
Submission / Submissiv
Der Gegenpol zur Dominanz: eine Person, die freiwillig Kontrolle abgibt. Submissive Menschen erleben darin keine Schwäche, sondern oft Stärke, Ruhe und emotionale Tiefe. Submission kann sehr aktiv und anspruchsvoll sein – sie bedeutet nicht Passivität.
Vertraulicher Vertrag / Subvertrag
Nicht rechtsverbindlich, sondern symbolisch: Ein gemeinsames Verständnis über Rituale, Grenzen, Wünsche und Pflichten innerhalb einer D/s- oder TPE-Beziehung. Er kann schriftlich oder rein verbal sein – wichtig ist der Konsens. Oft beinhaltet er auch einen Safe Word, Ausstiegsklauseln oder Verhandlungsräume.
Zivilrechtlicher Ehevertrag
Ein rechtlich bindendes Dokument, das zwischen Ehepartner:innen abgeschlossen wird, um Vermögensverhältnisse, Versorgungsausgleich, Gütertrennung oder Altersvorsorge zu regeln. Besonders bei Rollenteilung (z. B. wenn eine Person aus dem Erwerbsleben ausscheidet) ist er ein wichtiges Mittel zum Schutz beider Partner.
Resonanzraum
Ein Begriff aus der Soziologie (u.a. Hartmut Rosa), hier im übertragenden Sinne gemeint: eine Beziehungsdynamik, in der beide Seiten nicht nur reagieren, sondern antworten – emotional, kommunikativ, liebevoll. Ein Raum, in dem Entwicklungen nicht kontrolliert, sondern geteilt werden.
Blau machen
Umgangssprachlicher Ausdruck, hier liebevoll verwendet: sich eine Pause gönnen, etwas Unerwartetes tun, über Grenzen hinaus denken. In diesem Text ein Angebot zum freien Nachdenken, zur Verlangsamung und Selbstreflexion.
